Polen stoppt Waffenlieferungen an die Ukraine und fokussiert sich auf nationale Bewaffnung
Warschau: In einer überraschenden Wendung gab der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bekannt, dass Polen keine Waffen mehr an die Ukraine liefern wird und stattdessen in die Aufstockung und Modernisierung der eigenen Streitkräfte investieren will. Morawiecki erklärte, dass die polnische Armee in Kürze zu einer der stärksten in Europa werden soll.
Polens Entscheidung, die Waffenlieferungen zu stoppen, kam nach den jüngsten Spannungen über die Getreideexporte der Ukraine in die EU. Die EU-Kommission hatte kürzlich Handelsbeschränkungen für ukrainische Getreideexporte aufgehoben, aber Polen, Ungarn und die Slowakei bestehen weiterhin auf Importverboten.
Ukraine-Präsident Selenskyj kritisierte die Entscheidung einiger EU-Staaten und deutete an, dass sie politische Spiele auf Kosten der Ukraine spielen würden. Das polnische Außenministerium reagierte schnell und bestellte den ukrainischen Botschafter ein, um ihm zu versichern, dass Polen die Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges stets unterstützt habe.
Carlo Masala, ein Militär-Experte und Professor an der Bundeswehr-Universität München, warnte, dass diese Entscheidung von Polen ein "katastrophales Erscheinungsbild" nach außen liefere. Er befürchtet, dass Putin dies als Zeichen sehen könnte, dass seine Strategie, auf Zeit zu spielen und die westliche Unterstützung für die Ukraine zu schwächen, funktioniert.
In der Zwischenzeit versicherte Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine weiterhin Unterstützung im Verteidigungskampf gegen Russland. Bei einem kürzlichen Treffen in New York dankte Präsident Selenskyj insbesondere für die militärische Hilfe in den Bereichen Artillerie und Luftverteidigung.
Zusammenfassung:
Polen hat angekündigt, die Waffenlieferungen an die Ukraine einzustellen und sich auf die eigene Bewaffnung zu konzentrieren. Die Entscheidung folgte nach Spannungen über ukrainische Getreideexporte in die EU. Militärexperten warnen, dass dieser Schritt den westlichen Rückhalt für die Ukraine schwächen könnte.