Ostbeauftragter fordert Rauswurf von Springer Chef Döpfner

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Admin Veröffentlicht auf April 13, 2023

Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider (SPD), hat den CEO des Axel-Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, aufgrund abfälliger Äußerungen über Ostdeutsche zum Rücktritt aufgefordert. Laut einem Bericht der Wochenzeitung "Die Zeit" soll Döpfner in E-Mails und Chatnachrichten aus dem engsten Führungskreis des Medienkonzerns abwertend über Ostdeutsche geschrieben haben. Der Ostbeauftragte betonte, dass die Medien ein realistisches Bild unserer Gesellschaft zeichnen sollten und dazu auch die Perspektive der Ostdeutschen gehöre. Die Spaltung des Landes dürfe kein Geschäftsmodell sein.

In dem Bericht wurden auch Zitate von Döpfner veröffentlicht, die seine Sympathie für die Politik Donald Trumps und seine Kritik an der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zeigen. Die Zeitung berichtet zudem, dass Döpfner parteiisch agiert habe und sich vor der vergangenen Bundestagswahl eine Pro-FDP-Berichterstattung in der "Bild" gewünscht habe. Der ehemalige Chefredakteur der "Bild", Julian Reichelt, musste im Herbst 2021 seinen Posten aufgrund von Vorwürfen des Machtmissbrauchs in Verbindung mit einvernehmlichen Beziehungen zu Mitarbeiterinnen räumen.

Axel-Springer hat im Frühjahr 2021 ein internes Verfahren gegen Reichelt angestoßen und war zunächst zum Schluss gekommen, ihm eine zweite Chance zu geben. Im Oktober 2021 griff die US-Zeitung "New York Times" den Fall erneut auf, woraufhin Springer Reichelt entband. Reichelts Anwalt kündigte an, rechtliche Schritte gegen den Medienkonzern einzuleiten. Springer selbst prüft rechtliche Schritte gegen Reichelt, da er möglicherweise Dokumente und interne Informationen aus seiner Zeit als "Bild"-Chef mitgenommen oder nicht gelöscht haben soll und sie nun zum eigenen Vorteil nutzt.

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