Die korrekte Schreibweise der beiden Wörter lautet "Griesgram" und "Grießbrei" - mit einem "s" im Griesgram und einem "ß" im Grießbrei. Der Duden bestätigt diese Schreibweise. Aber warum beschäftigen wir uns überhaupt mit diesem Thema?
Häufig begegnen uns als Erwachsene bestimmte Gerichte, die wir als Kinder nicht mochten, wie Graupensuppe, Spinat, Rosenkohl oder Haferschleim. Manche behaupten, dass das, was uns als Kinder nicht geschmeckt hat, uns auch im Erwachsenenalter nicht mehr schmecken wird. Aber ist das wirklich so?
Experten sagen, dass wir unser ganzes Leben lang unsere Geschmacksvorlieben entwickeln. Es gibt keine festgelegte Zeit, in der sich der Geschmack prägt. Was wir als Kinder gegessen haben, kann jedoch unsere Vorlieben im Erwachsenenleben beeinflussen.
Manchmal verspüren wir den Wunsch nach bestimmten Gerichten, wenn es uns nicht gut geht. Zum Beispiel erinnern wir uns gerne an den Grießbrei, den wir als Kinder bei Krankheit gegessen haben, und möchten diesen Wohlfühleffekt wieder spüren, so die Psychologin von der Uni Münster.
Geschmacksvorlieben können sich ein Leben lang entwickeln. Es ist möglich, auch im Alter neue Dinge auszuprobieren und neue Präferenzen zu entwickeln. Es geht jedoch darum, wie wir das erreichen können. Bei Kindern kann man sie ermutigen, neue Dinge auszuprobieren, aber bei Erwachsenen funktioniert das nicht so einfach. Überredungskunst und Autorität haben oft keinen Einfluss auf ihr Verhalten. Hier ist eine andere Strategie erforderlich, wie zum Beispiel die Motivation für die Gesundheit.
Menschen, die bereits auf ihre Gesundheit achten, sind eher bereit, grüne Smoothies mit viel Spinat zu trinken. In der Regel fanden sie diese jedoch nicht gleich beim ersten Probieren lecker. Oft spielt auch der Einfluss von Freunden eine Rolle. Wenn plötzlich alle Freunde ein neues gesundes Trendfood oder grüne Smoothies lieben, fühlen wir uns oft versucht, es auch zu versuchen, um nicht außen vor zu sein.
Im Gegensatz zu Kindern funktioniert bei Erwachsenen kein Selbstbetrug. Es ist besser, bewusst zu entscheiden, neue Geschmackserlebnisse zu probieren. Beispielsweise kann man bei einem Smoothie mit Bananen und Mango beginnen und mit jeder Portion immer mehr Spinat hinzufügen und gleichzeitig die Menge an Banane reduzieren. Auf diese Weise kann man im Laufe der Zeit zu einer gesünderen, zuckerärmeren Variante wechseln.
Es ist wichtig, dass wir uns in jedem Lebensalter bewusst, altersgerecht und situationsabhängig gesund ernähren. Die Regeln einer gesunden Ernährung sind allgemein bekannt. Gesund bedeutet jedoch nicht automatisch auch lecker.
Es gibt jedoch Hoffnung. Man kann sich tatsächlich an Geschmack gewöhnen, auch an Essen oder Trinken, das einem zunächst nicht schmeckt. Wenn der Gruppendruck dazu führt, dass man sein Verhalten ändert, passiert dasselbe, was auch bei Kindern zu beobachten ist: Mit der Zeit schmeckt es nicht mehr so schlecht.
Außerdem spielt das Auge eine Rolle beim Genuss von Speisen. Je ansprechender das Essen angerichtet ist, desto mehr Appetit entwickelt man. Dies bestätigen auch Experten auf dem Gebiet der Ernährungstherapie und -beratung. Es gibt viele kreative Ideen, um selbst Rosenkohl zum Beispiel schmackhaft zu machen. Frische Zutaten, milde Geschmacksrichtungen und eine gute Beratung beim Einkauf können dabei helfen.
Also, lassen Sie uns offen sein für neue Geschmackserlebnisse und auch das ausprobieren, was wir als Kinder vielleicht nicht mochten. Der Geschmack entwickelt sich ein Leben lang weiter.